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Behandlungen in Vollnarkose, Dämmerschlaf

Kurzinfo

Bitte beachten Sie: Dies ist ein allgemeiner Informationsbereich zur Zahnmedizin. Es ist möglich, dass einzelne der hier aufgeführten Leistungen nicht von unserer Praxis angeboten werden. Bei Fragen zu unseren Leistungen beraten wir Sie gerne.

Kurzüberblick

Bei zahnmedizinischen Eingriffen reicht in der Regel eine Lokalanästhesie aus, das heißt, nur die zu behandelnde Stelle in Ihrem Mundraum wird betäubt. Bei größeren Eingriffen, wie z. B. einer umfangreicheren Implantation sowie bei Patienten mit größerer Angst kann eine Analgosedierung oder eine Vollnarkose sinnvoll sein.

Lokalanästhesie

Als Lokalanästhesie bezeichnet man die zeitweilige Ausschaltung von Schmerzempfinden und Sensibilität eines bestimmten Bereiches, z. B. eines Zahnes und seiner Umgebung. Der Gesamtorganismus ist davon nicht betroffen. Bei zahnmedizinischen Behandlungen wie der Entfernung einer Karies oder bei Wurzelkanalbehandlungen kann mit der Injektion von Lokalanästhetika örtliche Schmerzfreiheit erzielt werden.

Biochemisch betrachtet werden die Nervenfasern vorübergehend gehemmt, Informationen wie Schmerz oder Berührungsempfindungen zum zentralen Nervensystem (dem „Sitz“ des Bewusstseins) zu übermitteln.

Nach einiger Zeit baut der Körper das Lokalanästhetikum ab und der Nerv reagiert wieder auf Reize.

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In der Zahnmedizin kommen verschiedene Techniken zum Einsatz.
Die einfache Injektion (= mittels Spritze) in der Nähe des Zahnes nennt man Infiltrationsanästhesie. Das Betäubungsmittel gelangt durch den Kieferknochen bis zur Wurzelspitze und betäubt die Nervenfasern des entsprechenden Zahns. Die Infiltrationsanästhesie wird nur im Oberkiefer eingesetzt, da hier das Knochengewebe weniger dicht und damit durchlässig für das Anästhetikum ist.

Im Gegensatz zum Unterkiefer, dessen Knochen stärker ausgeprägt ist. Daher wird hier in der Regel eine Leitungsanästhesie durchgeführt. Das Betäubungsmittel wird direkt in die Nähe des Nervs injiziert und zwar in Höhe der Eintrittsstelle in den Kiefer. Im Unterschied zur Infiltrationsanästhesie wird dabei nicht nur der entsprechende Zahn betäubt, sondern auch das ganze nachfolgende Versorgungsgebiet entlang des Verlaufs des Nervs wird anästhesiert.

Bei beiden Anästhesieformen sind gelegentlich mehrere Spritzen notwendig.

Auch äußerliche lokale Anästhesien, die auf die Schleimhaut gesprüht oder aufgetragen werden sind möglich. Sie dienen aber nur einer oberflächlichen Schmerzausschaltung, z. B. Anästhesie-Gel bei der Kinderbehandlung. Es wird verwendet, damit das Kind keine Schmerzen verspürt, wenn die Bestäubungsspritze gesetzt wird.

Im Allgemeinen sind Lokalanästhetika gut verträglich. Allerdings müssen sie individuell ausgewählt werden, um beispielsweise bei Bluthochdruck oder Herzerkrankungen mögliche Komplikationen zu vermeiden.

Daher ist es besonders wichtig, dass Sie den Anamnesebogen sorgfältig ausfüllen und in der ersten Befragung alle Medikamente, Allgemeinerkrankungen und Allergien mitteilen.

Analgosedierung Dämmerschlaf / Teilnarkose

Die Analgosedierung, auch Dämmerschlaf oder Teilnarkose genannt, ist eine Alternative zur örtlichen Betäubung (Lokalanästhesie). Sie wird durchgeführt, wenn die Behandlung invasive Schritte erfordert, z. B. bei einer Implantation oder der Reinigung tiefer Zahnfleischtaschen. Auch bei umfangreichen Kinderbehandlungen kann eine Analgosedierung eine gute Lösung sein, wenn mehrere Zähne einer Kariesbehandlung bedürfen. Gelegentlich wird sie auch bei Angstpatienten eingesetzt.

Bei der Analgosedierung werden zwei Medikamente gegeben:

Durch ein Sedativum wird eine starke Beruhigung herbeigeführt, die mit einem hypnotischen Zustand vergleichbar ist. D.h. der Patient ist sehr entspannt und ruhig. Er kann aber Aufforderungen weiterhin verstehen und entsprechend darauf reagieren. Außerdem wird ein Schmerzmittel (Analgetikum) eingesetzt, das eine schmerzfreie Behandlung ermöglicht.

Bei Eingriffen bei denen sonst eine Vollnarkose nötig sein könnte, bietet diese Art der Beruhigung und Schmerzausschaltung Vorteile: Man vermeidet die Risiken, die mit einer Vollnarkose verbunden wären und erreicht trotzdem einen Schmerzfreiheit, die eine komplikationsarme und angenehmere Behandlung ermöglicht.

Ob eine Analgosedierung möglich ist, wird in einem individuellen Vorgespräch geklärt.

Vollnarkose

Bei einer Vollnarkose wird durch den Einsatz von Medikamenten eine Bewusstlosigkeit herbei geführt. Die Wirkstoffe beeinflussen das zentrale Nervensystem und hemmen vorübergehend dessen Funktion, dadurch werden Schmerzen nicht wahrgenommen. Zusätzlich erschlafft die Skelettmuskulatur und es kommt zu einer tiefen Entspannung. Das Narkosemittel kann je nach Art inhaliert (über die Atmung) oder intravenös (über die Blutbahn) verabreicht werden.

In der Zahnmedizin werden nur selten Behandlungen in Vollnarkose durchgeführt.

Sie kann unter anderem zum Einsatz kommen bei:

      • umfangreichen Implantationen,

      • der Entfernung mehrerer Zähne,

      • bei Angstpatienten, deren Ängste zu stark sind und bei denen daher andere Alternativen nicht infrage kommen,

      • in Einzelfällen bei Kindern, wenn eine vollständige Gebisssanierung notwendig ist,

      • bei Patienten, bei denen aufgrund einer Erkrankung oder Allergie keine Behandlung in örtlicher Betäubung möglich ist.

      Die Narkose selbst wird von einem speziell ausgebildeten Facharzt für Anästhesie durchgeführt. Dieser überwacht die Vitalfunktionen wie Atmung, Herzfunktion oder Kreislauf und betreut den Patienten während des Eingriffs. Er überprüft auch im Vorfeld, ob die Vollnarkose für den Patienten geeignet ist und berät ihn zu den notwendigen Voraussetzungen und Verhaltensregeln.